Beim Notruf der Tierschutzorganisation gehen jedes Jahr vor und zu Silvester Vermisstenmeldungen über Hunde ein, die wegen Böllern weglaufen und stundenlang oder die ganze Nacht herumirren. Hunde geraten durch den Krach in Panik und rennen oft viele Kilometer weit. Teilweise finden sie auch nicht mehr nach Hause, was außer der Gefahr für den Hund auch ein Problem für die Verkehrssicherheit ist und bei allen Beteiligten viel unnötigen Aufwand verursacht.
Zu Silvester keinesfalls ohne Leine spazieren gehen
Eine Empfehlung für Tierfreunde ist es ihre Hunde zu Silvester nicht unbeaufsichtigt im Garten und auch nicht alleine zu Hause zu lassen. Besser gemeinsam mit den Haustieren einen normalen, ruhigen Abend zu verbringen. Am besten mit heruntergelassenen Jalousien und Radio oder Fernseher zu versuchen Normalität, Routine und Regelmäßigkeit zu vermitteln. Mehr Streicheleinheiten als sonst können nicht schaden, besonders wenn es auf Mitternacht zum Jahreswechsel zugeht. Die letzte Gassirunde sollte früher als sonst stattfinden, falls in der Umgebung schon mit Einbruch der Dunkelheit mit der Knallerei begonnen wird. Dafür kann man – wenn nötig – nach dem Ende des Krachs noch einmal mit dem Hund rausgehen. Spielzeug und Leckerlis können bei Hunden und Katzen für zusätzliche Ablenkung sorgen.
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Pflanzliche, homöopathische oder schulmedizinische Hilfe zu Silvester
Bei besonders ängstlichen Hunden empfiehlt es sich, mit dem Tierarzt über pflanzliche, homöopathische oder schulmedizinische Unterstützung zu sprechen. Wie beispielsweise den Medienberichten der letzten Wochen zu entnehmen war, ist ein Hund in Argentinien in den Armen seines Halters verstorben: Aufgrund von durch ein Feuerwerk verursachten Stress und Angst.
Wer ein Tier hält, ist für dieses das ganze Jahr verantwortlich und hat Vorsorge zu treffen. Nachher ist es zu spät!
betont Stadler abschließend und hofft auf einen möglichst friedlichen Jahreswechsel für Mensch & Tier. Wenn die Möglichkeit besteht, einfach mit Nachbarn reden, ob sie nicht lieber aufs Feuerwerk verzichten: Ihr Geld sinnvoll investieren oder zumindest auf lärmfreie Lichteffekte zurückgreifen, die bei fast allen Verkaufsständen erhältlich sind.
Silvesterknallerei aus Tierschutzsicht leicht vermeidbares Übel
Nicht nur aus Tierschutzsicht ist die Silvesterknallerei, aber auch Böllerschießen zu anderen Traditionsterminen, ein leicht vermeidbares Übel. Von eindrucksvollen Lichteffekten um wenige Euro, die maximal ein Zischen verursachen, bis zu aufwendigen öffentlichen Lichtershows wie in Graz mangelt es nicht an tier-, menschen- und umweltfreundlichen Alternativen.
Auch wenn die Knallerei in der Nähe von Tierheimen, Zoos und in Ortsgebieten verboten ist, es braucht ein generelles Verbot von Knallkörpern samt rigorosen Kontrollen und empfindlichen Strafen. Es wäre unvorstellbar, dass jemand unterm Jahr so einen Krach macht, ohne dass jemand sofort die Polizei ruft. Und wenn Hunde, die etwa an Verkehrslärm gewöhnt sind, oft schon so extrem ängstlich reagieren und sogar zitternd in Wohnungen sitzen, kann man sich vorstellen, dass Wildtiere – insbesondere die sensiblen Vögel – schnell in Panik geraten und sogar daran sterben können, wie auch Studien belegen. Deshalb muss sich die Einstellung ändern. Es gibt mittlerweile so viele Hunde und Katzenhalter, die sich ja selbst alle als Tierfreunde sehen und trotzdem Feuerwerke zünden. Wenn deren Tierliebe wenigstens so weit ginge, dass sie auf die Knallerei verzichten, sähe die Situation schon ganz anders aus. „Lachen statt Krachen“ ist die Devise, damit es für alle ein Fest ist.
fordert Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler.
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